Ich habe viele verschiedene Fachrichtungen kennengelernt. Das hilft, den eigenen Platz in der Pflege zu finden. Helena
Berufsbild im Wandel
Das Berufsbild der Pflege hat im Laufe der Jahrhunderte einige Wandlungsprozesse durchlaufen. Pflege entstand ursprünglich aus der Notwendigkeit heraus, kranke Mitglieder der eigenen Familie zu versorgen. Daraus entwickelte sich eine nichtberufliche Pflege, die im Sinne der christlichen „Nächstenliebe“ auch bedürftige Menschen außerhalb des Familienkreises in den Blick nahm.
Die Weiterentwicklung zu einem medizinischen Assistenzberuf und schließlich zu einem professionellen Dienstleistungsberuf ist eine – in historischen Maßstäben betrachtet – recht junge Erscheinung. Mitte des 20. Jahrhunderts kam es vor dem Hintergrund arbeitsmarktpolitischer Überlegungen zu Spezialisierungen der Pflegeberufe in die Bereiche Kinderkrankenpflege und Altenpflege. Die Trennung in verschiedene Berufssparten ist vor dem Hintergrund der gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen zu hinterfragen. So wurde 2017 das neue Pflegeberufegesetz im Bundestag verabschiedet. Damit wird ab 2020 in Deutschland die generalistische Pflegeausbildung eingeführt, in der kompetenzorientiert gedacht und gehandelt wird – vom Lebensbeginn bis zum Lebensende.
Der Pflegeberuf ist vielseitig und anspruchsvoll. Pflegende stehen im Berufsalltag vor der Herausforderung, sich innerhalb knapp gesteckter Rahmenbedingungen und einer zunehmenden Technisierung zurecht zu finden. Pflege ist und bleibt eine verantwortungsvolle Aufgabe, die begründetes Handeln verlangt. Für pflegerische Handlungskompetenz braucht es daher aktuelle Erkenntnisse aus der Pflegewissenschaft sowie eine persönliche Grundhaltung, die umfassende Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen miteinbezieht.