Am Ende der drei Jahre befragen wir unsere Pflegenden in Ausbildung schriftlich zu ihren Erfahrungen, denn wir wollen daraus lernen, um besser zu werden. Hier einige Stimmen:
Über die Ausbildung insgesamt
Einen schöneren Platz für die generalistische Pflegeausbildung hätte ich mir nicht vorstellen können!
Drei Jahre Ausbildung = einmal in den Biografie-Bogen des Menschen eintauchen. Ich durfte Krankheitsbilder und Umgangsmöglichkeiten mit diesen Phänomenen unter Berücksichtigung des individuellen Menschen kennen lernen. Kompetenz im Krisen- und Konfliktmanagement erleben. Das Gemeinschaftsleben genießen.
Es gab Höhen und Tiefen, sehr anstrengende Zeiten und große Freudenmomente. Die Zeit beinhaltete viele Lernmöglichkeiten und Grenzerfahrungen und somit Potential zur Weiterentwicklung. Die Situation der Pflege ist z.T. sehr frustrierend. Man muss hinnehmen, dass Ideale nicht oder nur selten umsetzbar sind und akzeptieren, dass sie als Leitstern dienen.
Ich kann am Ende der Ausbildung sagen, dass ich mich gut auf den Berufsalltag vorbereitet fühle.
Ich durfte wichtige Lebenserfahrungen sammeln
Das PBZ als „Team“ – am Anfang der Ausbildung wurden uns ganz selbstverständlich auch Hausmeister und Reinigungskraft vorgestellt. Auch die drei Damen in der Verwaltung (sehr hilfsbereit) gehören fest dazu.
Viele „Besonderheiten“ scheinen als selbstverständlich zu gelten …
Großes Interesse an der persönlichen Entwicklung der Schüler
Ich habe meine Entscheidung für diese Ausbildung noch keine Sekunde bereut! Sie ist eine große Bereicherung für mich, auch mit Bezug auf die guten Erfahrungen, die ich mit dem Kollegium des PBZ machen durfte! Vielen Dank!
Gemeinsam durch Hochs und Tiefs
Gemeinsame Projekte (Kunstprojekt, Sterbeseminar) und Unternehmungen (Abschlussfahrt)
Einblick bekommen in die unterschiedlichsten Lebensphasen des Menschen von der Geburt bis zum Sterben
Es gibt Berufe, die lassen Seelen tanzen!“ Dieses Tanzen kann man hier lernen. Die Schule ist ein Ort voll wahrer Begegnungen und Liebe. Liebe zu den Menschen und dem Miteinander!
Zu den Praxiseinsätzen in der Filderklinik und bei den externen Kooperationspartnern
Ich habe viele verschiedene Fachrichtungen kennengelernt. Das hilft, den eigenen Platz in der Pflege zu finden.
Die Vielfalt ist bereichernd! Das Gelingen der Einsätze hängt oft vom Engagement der EinsatzbegleiterInnen ab. Sie sind sehr wichtig!
Förderlich war es, wenn die ersten Tage auf einer Station strukturiert ablaufen. Dass man jemanden hat – am besten PraxisanleiterIn oder EinsatzbegleiterIn – die/der einem den Stationsablauf zeigt. Anleitungen liefen bei mir in der Filderklinik meist gut, bestimmt auch wegen der guten Zusammenarbeit und dem Austausch zwischen PraxisanleiterInnen und PBZ. In den Außeneinsätzen ist das etwas schwieriger, man muss eher darum „kämpfen“, eine Bezugsperson zu haben. Durch die generalistische Ausbildung sieht man viele Bereiche.
Es war eine Herausforderung, jedoch im positiven Sinne. Geholfen hat mir eine gute Begleitung von Praxisanleitern in den Praxiseinsätzen. Bei Außeneinsätzen war es gut, wenn man jemand zweites aus dem Kurs dabei hatte, zu dem man eine gute Bindung hat, das war hilfreich in Krisensituationen. Gute Anleitung ist sehr wichtig!! Die Länge der Einsätze war gut.
Die vielen Einsätze waren sehr inspirierend, in fast allen Einsätzen wurde ich super begleitet. Vor allem in der Filderklinik mit zusätzlichen Anleitern ist das optimal.
Der theoretische Unterricht
Die Gestaltung des Unterrichts ist methodisch überwiegend sehr abwechslungsreich. Das war sehr hilfreich für meine Motivation. Ich hätte mich über noch mehr Zeit für Selbststudium mit Arbeitsaufträgen gefreut.
Arzneimittellehre kam – finde ich – zu kurz. Es ist doch ein großer Aufgabenbereich der Pflege, der auch hohe Kompetenz erfordert. Insgesamt sehr vielfältig und unterschiedlich gestalteter Unterricht, das ist schön.
Nicht nur Anatomie oder Krankheitslehre, sondern ebenso wichtige Themen wie Kommunikation, Umgang mit Konflikten, Anthroposophie oder Kunst sind hier von großer Wichtigkeit. Grundlage für unsere Entwicklung!
Die Schultage waren durch ihre Länge (8.00 bis 17.15 Uhr) oft sehr anstrengend. Im Nachmittagsunterricht war es öfter schwierig, sich noch ausreichend konzentrieren zu können.
Sehr förderlich war es, wenn praktische Erfahrungen in den Unterricht mit einflossen. Oder wenn Pflegende aus der Klinik unterrichten. So dass man sich ein echtes Bild machen kann. Das bleibt.
Danke für die tollen Exkursionen und Tagungen (WALA, Weleda, Kongress mit Juchli, Dornach) das war ganz große Klasse! Das bleibt in Erinnerung.
Was haben Sie im künstlerischen Unterricht gelernt?
Ich habe meine Talente und mich selbst kennen gelernt. Nun habe ich verstanden, was Joseph Beuys mit „Jeder Mensch ist ein Künstler“ gemeint hat. Die Heileurythmie hat mir durch schwierige Phasen geholfen, die Musik mich beflügelt, das Schauspiel hat mich geöffnet und das Malen/Zeichnen hat mich angeregt. Danke!
Dieser Unterricht macht aus jedem Schüler einen Künstler und lässt eine Gemeinschaft entstehen! Es ist ein sehr schöpferischer Unterricht! Das künstlerische Gestalten lehrt einen das Fingerspitzengefühl für die Pflege.
Wahrnehmungsschulung
Sich auf etwas einzulassen, von dem man vorher noch nicht weiß, welches Ergebnis herauskommen wird.
Genaue Beobachtungsfähigkeit wurde vertieft, wohltuende Abwechslung zum theoretischen Unterricht!
Der Blick auf Wesentliches – Grundzüge erkennen, herausarbeiten.
Ein sehr guter Ausgleich zur Theorie! Plastizieren, Malen, Zeichnen, Singen, Sprachgestaltung, freie Kunst – alles dabei. Die Kunstprojektwoche, die jeder Kurs einmal miterleben darf ist sehr bereichernd, persönlich und für die Schulgemeinschaft
Was war wichtig für meine persönliche Entwicklung?
Interesse und Neugier erhalten
eigene Grenzen überwinden
Selbstreflexion und Rückmeldungen durch andere
Freiraum um sich individuell zu entwickeln
Die vielseitigen und unterschiedlichen Praxiseinsätze, auch außerhalb der Klinik
Schwierige Situationen reflektieren, über eigene Grenzen hinausgehen, in konfliktbelasteten Situationen den Austausch suchen.
Die Außeneinsätze, das Sterbeseminar, Reflektion und Feedback z.B. von meinem Ausbildungsbegleiter.
Am wichtigsten war der Wechsel zwischen Theorie und Praxis: Erlebtes in der Theorie wiederzufinden und die Theorie in der Praxis zu entdecken. Nur so prägten sich für mich die Inhalte ein. Deswegen kann ich mir keine rein akademische Ausbildung für diesen Beruf vorstellen.
Die „Bergwanderung“. (Ich habe Höhen und Tiefen gehabt). Die Einsatzvielfalt. Die Anthroposophie. Der künstlerische Unterricht (besonders Schauspiel). Der Kontakt mit Menschen, ob Klinik oder Klasse. Konflikte. Das „Sich-immer-wieder-vorstellen/einarbeiten-müssen“ Die Entfernung von der Heimat.
Die Verantwortung und Selbstständigkeit im Pflegeberuf, die hohen Anforderungen und moralischen Auseinandersetzungen!
Der Umgang mit Leid, Tod, Sterben und Geburt.
Immer wieder neu und fremd zu sein – sich integrieren zu müssen,
Einsätze oder Situationen durchzustehen, in denen man am liebsten fliehen möchte.
Das immer wieder neue Einlassen auf unterschiedliche Situationen (Patienten, Angehörige, Team, räumliche Situation, Außeneinsätze). So musste man lernen, in jeder Situation einen individuellen eigenen Weg zu finden.
Die Begleitung durch die PflegepädagogInnen / meine AusbildungsbegleiterIn
Es war eine wirkliche Begleitung durch die drei Jahre (von allen!)
Offener Umgang, Respekt
Große Gesprächsbereitschaft
Sie wussten immer wo man gerade steht
Die freie Wahl des Ausbildungsbegleiters im 1. Jahr empfinde ich als sehr positiv, doch auch alle anderen Kollegen sind stets für uns da!
Ich konnte jederzeit zu allen Lehrern kommen, große Offenheit und ehrliches Interesse an uns Pflegenden in Ausbildung.
Ich bin mit der Begleitung sehr zufrieden. Um es mit Carl Rogers zu sagen: hier herrscht eine unglaubliche Kompetenz in Empathie, Echtheit und Wertschätzung. Danke!
Ich hatte meinen Freiraum, wurde aber auch immer wieder daran erinnert, dass man an mich denkt.
Toll, dass es Ausbildungsbegleiter gibt! Gute Atmosphäre im Lehrerkollegium, das spürt man, es überträgt sich auf uns Pflegende in Ausbildung. Alle haben ein offenes Ohr für einen, es ist ein gutes Gefühl, einen Rückhalt zu haben
Eine engagiertere Lehrerschaft gibt es glaube ich nicht. Auch bei komplizierten Gesprächen oder außergewöhnlichen Anliegen erlebe ich bis ins Sekretariat größte Offenheit, Hilfsbereitschaft und Sozialkompetenz!
Wie geht es weiter? Fühlen Sie sich für den Pflegeberuf gut vorbereitet?
Ich glaube, in allen pflegerischen Handlungsfeldern braucht es jetzt eine gute Einarbeitung und eine gewisse Zeit, um sich fachlich einzufinden. Die Grundlagen sind aber in allen Bereichen gut angelegt und ich fühle mich überall einsatzfähig.
In pflegerischer Hinsicht fühle ich mich ziemlich gut ausgerüstet. Für die spezielle Pflege auf der Onkologie – mein künftiges Arbeitsfeld – muss ich mir noch spezielles theoretisches Wissen aneignen. Ich finde es gut, dass man nie auslernt.
Nach dieser Ausbildung spüre ich ganz gut, was ich mir zutrauen kann, was mir gut tut und in welchem Bereich ich mit Freude arbeiten kann (für mich erstmal die Neonatologie).
Generell fühle ich mich in allen Einsatzgebieten einsatzfähig, Grundkenntnisse habe ich durch die Ausbildung erlangt, in der Praxis kommen die Details.
Ich weiß jetzt, wer ich bin, was ich kann und wohin ich will, weiß, dass ich ein gutes fachliches Wissen habe, das ich immer ausweiten und Neues lernen kann und muss. Meine Wahrnehmung hat sich sehr verändert und auch menschlich denke ich, dass ich sehr viel gelernt habe.
Das Pflege-Bildungszentrum zeichnet besonders aus…
die generalistische Ausbildung
die tolle Atmosphäre
das große Engagement aller
Kunst und Bewegung als Unterrichtsfächer
durch den Freiraum, den sie lässt
Den künstlerischen Unterricht, gemeinsame Ausflüge, besonderes Klima in unserer kleinen Schule, ein Ansprechpartner ist immer da, Fragen werden weiter geleitet und kompetent beantwortet, Rituale wie z.B. Patenkurse.
Die offene, respektvolle Art und Akzeptanz jedem gegenüber! Wohnheim und PBZ bilden wirklich eine kleine „Ersatzfamilie“.
Die familiäre Atmosphäre ist geprägt von gegenseitiger Achtung, Respekt und dem Interesse am Anderen.
Der „weite Blick“ auf den Menschen allgemein
Die Wichtigkeit der eigenen Persönlichkeit, die man mit in den Beruf nimmt und wie man sie durch stetige Auseinandersetzung mit sich selbst entwickelt
Es kommt nicht auf Noten und Einzelbewertungen an, sondern auf den eigenen Weg den man geht
… dass sie einen freien Raum schafft für verschiedenste Gedanken und Einstellungen!
… die Offenheit und Gesprächsbereitschaft
… dass hier keine „Pflege-Maschinen“ ausgebildet werden. Stattdessen werden Menschen mit ihrer Individualität bei ihrem Gang durch die Ausbildung unterstützt und Persönlichkeitsentwicklung ermöglicht.
Menschlichkeit
engagierte Lehrer
Individualisten, besondere Menschen, super Klassengemeinschaft
Horizonterweiterung durch Anthroposophie und Kompetenzentwicklung
Gemeinschaftliche, warme Atmosphäre
Geborgenheit und das Gefühl gut aufgehoben zu sein!
Man hat die Möglichkeit sich zu entfalten, wird auch der Mensch und die Persönlichkeit wahrgenommen und nicht nur die Leistung!